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Gichin Funakoshi

Gichin Funakoshi

Gichin Funakoshi lebte in den Anfängen des 19.Jahrhundert (1862-1952) in Okinawa einer kleinen Insel vor der Küste zu Japan. Er war der Gründer des Shotokankarate-Stils.

Zitat Funakoshi:
Nach Altem forschen heisst das Neue verstehen. Dies ist eine Sache der Zeit. Bewahre in Allem klares Denken.

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Japanische Karate Begriffe

Hier können sie sich über sämtliche Ausdrücke welche im Karate gebraucht werden informieren.

Die Geschichte des Karates

Karate ist eine uralte Kampfkunst. Die ersten dokumentierten Übungen stammen aus dem legendären Shaolin-Kloster von Nordchina um ca. 550 n.Ch.. Sie dienten der Ertüchtigung des Körpers und waren gleichzeitig eine Ausdrucksform der buddhistischen Lehren.  Durch die Aneinanderreihung mehrerer Techniken konnten ganze Geschichten weitergegeben werden. Diese so genannten Katas wurden zu Botschaften des Lehrsystems der Shaolinmönche.

Beeindruckt von der Wirksamkeit dieser Körperschulung, liess der damalige Kaiser Meiji auch seine besten Krieger in diesen Kampftechniken ausbilden. Natürlich interessierten sich die Krieger weniger für die tieferen Sinne der Übungen als vielmehr für die schnellstmögliche Art einen Angreifer ausser Gefecht zu setzen. Dadurch gingen viele der ursprünglichen Ausdrucksformen verloren und wurden durch tödliche Kampftechniken ersetzt.

Da die Krieger zur Oberschicht der damaligen Bevölkerung gehörten, war es ihnen gegönnt über die Landesgrenzen hinaus zu reisen. So wurde das Kampfsystem im 18.Jahrhundert auf die Insel Okinawa hinüber getragen.

Okinawa liegt zwischen den Ufern des chinesischen Festlandes und Japan . Die 20q/km kleine Insel war damals Hoheitsgebiet der chinesischen Kaiserschaft. Diese Regierung beutete die Bevölkerung gnadenlos aus und richtete mit eiserner Faust.

Bestärkt durch diese Unterdrückung des Volkes von Okinawa, fanden die Kampftechniken des Te grosse Verbreitung. Als sich der Unmut der Bevölkerung öffentlich zu formieren begannen, liess die Regierung aus Furcht vor Aufständen sämtliche Waffen und auch das Karate verbieten.

Im Geheimen wurde aber in allen Teilen der Insel weiter trainiert. Aus den Werkzeugen die den Leuten geblieben waren, wurden Waffen entwickelt. So entstand das Nunchaku aus dem Dreschflegel oder das Kama aus der Grassichel.

Da es verboten war das Te gemeinsam auszuüben, entwickelten sich in den einzelnen Landesteilen von Okinawa unterschiedliche Stilrichtungen. In der Umgebung von Naha, der Hauptstadt Okinawas, entstand das Shorei-Ryu. In den unweit entfernten Orten Shuri und Tomari das Shorin-Ryu. Aus dem Shorei-Ryu entstand das Goju-Ryu, welches seinen Weg über Japan nach Europa fand und heute noch praktiziert wird.

Im 19.Jahrhundert wurde das Karate erstmals unter dem Gesichtspunkt der Leibeserziehung und Gesundhaltung des Menschen umgeformt. Abgeleitet aus den Shorin-Ryu Stilen entstanden die modernen Katas der Pinan und später der Heianreihe.

Gichin Funakoshi kam 1868 in der Nähe von Shuri auf die Welt. Als schwächlicher Student begann er beim Grossmeister Yasutsune Azato Karateunterricht zu nehmen. Trotz der unend-lichen Mühen eine einzige Kata monatelang zu trainieren und der unerbittlichen Härte seines Lehrers ausgesetzt zu sein, wurde das Karate zur Quelle seiner Lebensfreude.

Funakoshi war es, der die Philosophien der verschiedenen Stilrichtungen zusammenfasste und daraus ein vollständiges Lehrsystem entwickelte. 1922 fuhr Gichin Funakoshi im Alter von 50 Jahren allein nach Japan um das Karate vorzustellen. Weil die Vorführungen begeisterten An-klang fanden, wurde Funakoshi gebeten in Japan zu bleiben und die Techniken weiterzugeben.

Funakoshi blieb und führte erst die Studenten der Hochschule Tokios in die Welt der Kampfkunst ein. Später erbaute er dort sein erstes Dojo, welches nach seinem Übernamen Shoto (Pinienrauschen), Shotokan benannt wurde. Dadurch wurden der Karatestil welcher von diesem Dojo in die ganze Welt hinaus getragen wurde, fortan als Shotokan bezeichnet.